Pressebericht: Kunstraseneinweihung



30.000 Kilometer Kunstfasern

Der neue Kunstrasenplatz kostet rund eine Million Euro. Für die SpVgg Satteldorf geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung.

Manchmal muss man auch zehn Jahre lang träumen, bis ein ganz großer Wunsch in Erfüllung geht. Für den einen ist es ein Haus oder eine Weltreise. Für die Spvgg Satteldorf wurde so ein großer Wunsch am Samstagnachmittag Wirklichkeit.

„Als ich gesehen habe, mit wie viel Freude unsere Fußballfrauen, -herren und die Jugendlichen auf dem neuen Kunstrasenplatz das erste Mal trainiert haben, hatte ich Freudentränen in den Augen“, sagte der Vorsitzende Dieter Blumenstock vor rund 80 Zuschauern.

Bürgermeister Kurt Wackler erinnerte sich an den Moment vor zehn Jahren: „Wir weihten den B-Platz ein. Damals wurde im Kreis der Aktiven und aus der Abteilung heraus der Wunsch nach einem Kunstrasen geäußert.“ Doch es lag noch ein weiter Weg vor allen Beteiligten. „Vor zweieinhalb Jahren auf der Hauptversammlung wurde daraus ein gemeinsames Ziel“, erinnerte sich das Gemeindeoberhaupt. Allerdings konnte 2017 der Geldtopf des Landes zur Förderung der Sportstätten nicht angezapft werden, was dann 2018 gelang. Die rund 80 000 Euro daraus tragen knapp zehn Prozent zur voraussichtlichen Bau-Gesamtsumme von rund 970 000 Euro bei. Im Mai erfolgte der Spatenstich, nun ist das Bauwerk bis auf ein paar Details fertig. Wackler fasste den Zehnjahreszeitraum in sechs Substantiven zusammen: „Wunsch, Vision, Realität, Professionalität, Freude, Motivation.“

Der planende und bauleitende Landschaftsarchitekt Jürgen Haas vom Ingenieurbüro Plankonzept aus Brackenheim nannte beeindruckende Details: Die Gesamtgröße beträgt 6080 Quadratmeter, auf jedem davon stehen 126.000 Fasern. Das macht eine Gesamtlänge der Fasern von 30.000 Kilometern. Dabei handelt es sich um sogenannte „Helix-Fasern“, die in sich gedreht sind. Hersteller ist die Firma Domo aus Belgien, die das Rohmaterial aus dem Odenwald bezieht. Die Fußballer kennen diesen Belag, er wurde bereits auf den Plätzen in Rot am See und in Hall verbaut. Die Spvgg-Verantwortlichen und die Spieler sowie die Vorstandsmitglieder sprachen unisono von einem „Schmuckstück“. „Wenn es in Zukunft in den Spielen nicht klappt, kann es nicht am Platz liegen“, sagte Vorsitzender Blumenstock. Danach lobte er die Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Es sei keine Selbstverständlichkeit, solch einen Kunstrasenplatz zu bekommen. Allerdings hat auch die Spvgg noch einen finanziellen Part zu stemmen, die neu installierte Flutlichtanlage kostet rund 65.000 Euro.

Die Spieler jedenfalls haben ihren Teil zur positiven Stimmung beigetragen. „Sie haben in der Landesliga in Schornbach am vergangenen Wochenende einen Dreier auf Kunstrasen eingefahren, nachdem sie die ersten Trainingseinheiten auf unserem neuen Platz absolviert hatten“, freute sich Blumenstock. Außenverteidiger Nils Hörle sah auch den zeitlichen Aufwand: „Bisher mussten wir im Winter zum Trainieren immer zum ESV Crailsheim oder ins Kickinside fahren.“ Außerdem seien gerade die verwendeten gedrehten Fasern eher geeignet, schwere Verletzungen zu verhindern: „Wir fühlen uns alle auf dem Platz sehr wohl.“ Beim anschließenden Show-Elfmeterschießen haperte es etwas mit dem Toreschießen. Gleich darauf traten die Aktiven zu ihrem Kreisliga-B3-Spiel gegen Altenmünster an. Dieses endete torlos 0:0. Die Spieler werden sich erst an den neuen Untergrund gewöhnen müssen.

Quelle: www.swp.de| Autor: Guido Seyerle| Satteldorf| 2018-11-12

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